Zwischen Kultstatus und Pionierarbeit

Abgeklebt wird in Industrie und Handwerk am laufenden Meter. Genau deshalb ist die Kip GmbH aus Bocholt, gegründet 1969 als Vertrieb für Maler- und Stuckateur-Bedarf, früh in die Klebeband-Produktion eingestiegen. Seitdem zieht die Wertschätzung für Kip-Qualität immer weitere Kreise. Das Unternehmen gilt längst als einer der international führenden Hersteller.

Maurice Magis, Marketing-Manager bei der Kip GmbH im Labor

Maurice Magis, Marketing-Manager bei der Kip GmbH
Fotografie Kip GmbH

„Wir haben uns auf ein Kerngeschäft fokussiert, und machen unsere Sache sehr gut“, erklärt Marketing-Manager Maurice Magis den Erfolg von Kip. Die Aufnahme des Unternehmens in den US-amerikanischen Shuretape-Konzern im Jahr 2000 habe den Aufstieg beflügelt: „Wir bewahren uns somit sowohl die Flexibilität eines mittelständischen Betriebs, aber haben gleichzeitig die Schlagkraft eines Konzerns“, begründet der gebürtige Niederländer. 
Kundennähe gehört zur Kernphilosophie von Kip. „Wir sind erreichbar, nicht nur für Großhändler, auch für Endkunden“, betont Magis. Genau zuzuhören, das hat bei Kip Methode. Auf diese Weise hat das Unternehmen ein gutes Gespür für den Markt entwickelt. Nachhaltige Produkte seien immer mehr gefragt, nennt Magis den aktuellen Trend. Einige hat Kip bereits auf den Markt gebracht, weitere werden folgen.

Eigenes Prüflabor
Das Bocholter Unternehmen führt den Dialog mit seiner Kundschaft auf Messen, bietet Schulungen an und hat ein Videostudio eingerichtet, damit alle sofort auf dem Schirm haben, welches Produkt zur Anwendungssituation passt. „Abkleben ist ein weiter Begriff. Es ist ein Unterschied, ob drinnen oder draußen gearbeitet wird, in Norwegen oder in Südeuropa, ob Fußleisten oder große Flächen geschützt werden“, erklärt Magis. Kälte- und Hitzebeständigkeit, UV-Resistenz, Reißfestigkeit: Kip hat ein Labor im Haus, das diese technischen Eigenschaften testet. Schließlich hängt am Klebeband das Arbeitsergebnis und somit die Wirtschaftlichkeit. „Kleberückstände oder unterlaufende Farben kosten einen Malerbetrieb vor allem Zeit“, weiß Magis und begründet damit, warum Kip konsequent auf Qualität setzt. Auch in der Industrie hat das Unternehmen einen entsprechend exzellenten Ruf, betont der Marketing-Manager, und verweist beispielhaft auf Kunden aus Schiff-, Luft- und Raumfahrt sowie auf Hersteller von Windkraftanlagen.  

Washi-Tec®: So heißt die Antwort, die Kip auf höchste Abklebe-Anforderungen gibt. Das goldgelbe Klebeband hat quasi Kultstatus, denn es ist die Basis für superscharfe Farbkanten. Besondere Kennzeichen: sehr dünn und extrem reißfest. Es wird ausschließlich aus Washi-Papier in Japan hergestellt und mit extralangen JINZOKEI®-Fasern verstärkt. In vielen Anwendungsfällen seien aber auch der Allrounder Smooth-Tec® oder der Klassiker Masking-Tec® eine sehr gute Wahl. Auch im Bereich Hobby-Handwerk hat Kip Produkte platziert. So zeigt das Unternehmen im Baumarktregal unter anderem mit der Marke „T-Rex“ dem Wettbewerb die Zähne. 

Deutsch-niederländische Unternehmenskultur
Dass sich Kip in einem stark umworbenen Markt durchgesetzt hat, führt Magis auch auf die gelungene Kombination niederländischer und deutscher Unternehmenskultur zurück. Viele der Mitarbeitenden, darunter die Geschäftsleitung, kommen aus den Niederlanden. Kip bringe das Beste aus beiden Welten zusammen: Zuverlässigkeit und Flexibilität. „80 Prozent deutsche Systematik plus 20 Prozent niederländische Flexibilität macht 100 Prozent Kundenzufriedenheit“, bringt Magis die Erfolgsformel von Kip auf den Punkt. Was dabei herauskommt? Magis hat keinen Zweifel: weiteres Wachstum.