„Wir bringen die Produkte unserer Kunden auf ein höheres Level“

Aus dem Königsweg 3b in Gronau kommen 1a-Systeme für die Automatisierung: die programmierbaren elektronischen Steuerungen von Innotronic. Dass das Unternehmen in diesem komplexen Arbeitsfeld nachhaltig Erfolg hat, lässt sich einfach erklären: Bei Innotronic wird konsequent aus Kundensicht gedacht, entwickelt und produziert.

Individuelle elektronische Steuerungen

Innotronic programmiert individuelle elektronische Steuerungen.
Fotografie Jeannette Kuhn

Die Steuerungstechnik der Innotronic Elektronische Systeme GmbH ist ein Hidden Champion im Maschinenpark. Sie sorgt im Hintergrund dafür, dass alles automatisch in den gewünschten Bahnen verläuft. Zum Einsatz kommen die Systeme unter anderem in Elektrorollern, Patientenlifts, Andock-Assistenten für Lkw-Laderampen oder in Anlagen zum eichgenauen Verwiegen von Getreidesilos und Müllcontainern. 
Meist bringt eine konkrete technische Problemstellung die Kundschaft auf den Weg zu Innotronic. Die Ingenieure entwickeln dann eine individuelle Lösung, die das Maximum an Möglichkeiten aus den Mikrochips herausholt, und setzen sie vom Prototyp bis zur Serie um. Der große, branchenübergreifende Erfahrungsschatz des Unternehmens kommt dabei allen Kunden und Projekten zugute. 

Über die Hälfte des Umsatzes macht Innotronic  in den Niederlanden
Zurzeit entwickelt Innotronic unter anderem eine Steuerung, die bei der Herstellung von Flugzeug-Wänden im laufenden Fräsprozess Messungen möglich machen soll. „Mit unseren Steuerungen bringen wir die Produkte unserer Kunden auf ein höheres Level, weil die Maschinen und Anlagen mit neuen Funktionen ausgestattet werden können“, erklärt Geschäftsführer Robert Beckmann und nennt als weiteres Beispiel ein Rollstuhl-Modell, das Innotronic automatisiert hat. „Wie bei einem Elektrofahrrad hilft die von uns entwickelte Steuerung den Menschen, aktiv zu bleiben“, erläutert der Ingenieur. Vertrieben wird das Produkt von einer niederländischen Firma. Ohnehin gehen einige Innotronic-Entwicklungen auf die Teilnahme des Unternehmens am niederländisch-deutschen Interreg-Projekt MIAS zurück, das dem Technologietransfer in der Medizintechnik gewidmet war. Seitdem ist das Nachbarland für Innotronic ein wichtiger Markt, der mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes einspielt.

Lösungen auf Wirtschaftlichkeit programmiert 
Buchstäblich eine Punktlandung ist Innotronic mit einer Lösung für die Landwirtschaft gelungen. Das Unternehmen hat ein System entwickelt, das auf dem Feld jede einzelne Saatstelle exakt erfasst. „Die Anwender wissen dank GPS-gestützter Steuerung genau, wo Saatgut keimt, und können die Stellen beim Hacken auslassen“, erklärt Beckmann. Warum mit dieser Technik gern geackert wird? „Chemischer Pflanzenschutz ist dann nur in geringem Maß oder gar nicht erforderlich“, begründet der Unternehmer. Dazu kommt ein zentrales Qualitätsmerkmal jeder Innotronic-Entwicklung: die Wirtschaftlichkeit. Weil die Ernte ohne den Einsatz von KI, 5G und Laser eingefahren wird, ist die Flächenleistung höher und der Aufwand an Zeit und Kosten geringer, sagt Beckmann. 

So stabil, wie die Systeme von Innotronic laufen, gestalten sich auch die Kundenbeziehungen des Unternehmens. Beckmann verweist auf Kooperationen, die im Gründungsjahr 2000 ihren Anfang nahmen und bis heute bestehen. Das Gründungstrio – die Diplom-Ingenieure (FH) Robert Beckmann, Martin Bügener und Andreas Farwerk – leiten nach wie vor gemeinsam die Geschäfte. Auch in dieser Hinsicht steht Innotronic also für Stabilität.